Es ist gar nicht so leicht, Informationen über die Ravensburg zu bekommen, da die lebenden Zeitzeugen immer weniger werden.
In der Geschichte unserer Schützengilde steht noch nicht viel über die Ravensburg geschrieben.
Unsere Gilde trägt die Ravensburg im Namen, was hat es damit auf sich?
Der althergebrachte Standort des Potsdamer Schützenhauses war auf dem Gelände des heutigen Wohnkarree zwischen Albert-Einstein-Straße, Brauhausberg, am Havelblick.
In den frühen 1920er Jahren begann in Potsdam eine rege Bautätigkeit, mehrere neue Wohngebiete wurden geplant, die Stadt expandierte, es wurden umliegende Orte eingemeindet. Das größte Projekt hieß Wald-Potsdam und sollte 29000 Menschen neuen Wohnraum schaffen. Die Planungsfläche von 360 ha erstreckte sich vom Brauhausberg aus, zu beiden Seiten der Michendorfer Chaussee bis zur Eisenbahntrasse an der Nesselgrundbrücke.
1926/27 wurde der Brauhausberg aufwendig durchbrochen und die neue Straße angelegt.
Parzellen für luxuriöse Bebauung wurden beworben, jedoch begann 1927 schon ein wirtschaftlicher Abschwung in der Weimarer Republik, welcher in die Weltwirtschaftskrise mündete.
1929 begannen die Arbeiten an der Straßenbahnlinie 5 zur Ravensburg, welche ursprünglich bis nach Caputh verlängert werden sollte. Die zweigleisige Bahntrasse wurde aus „Wohlfahrtsmitteln“ als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme finanziert.
1926/27 wurde der Brauhausberg aufwendig durchbrochen und die neue Straße angelegt.
Parzellen für luxuriöse Bebauung wurden beworben, jedoch begann 1927 schon ein wirtschaftlicher Abschwung in der Weimarer Republik, welcher in die Weltwirtschaftskrise mündete.
1929 begannen die Arbeiten an der Straßenbahnlinie 5 zur Ravensburg, welche ursprünglich bis nach Caputh verlängert werden sollte. Die zweigleisige Bahntrasse wurde aus „Wohlfahrtsmitteln“ als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme finanziert.
Das alte Schützenhaus behinderte die Stadtplanung und stand einer geänderten Verkehrsführung im Weg. Es entstand ein neues Wohnkarree und eine heute nicht mehr vorhandene Häuserzeile, vom Bahnhof aus rechts neben den neuen Straßenbahngleisen zum damaligen Schützenplatz.
Als Ausgleich für das alte Schützenhaus wurde der Gilde 1927 das Gelände Michendorfer Chaussee 8, sowie eine finanzielle Entschädigung zur Verfügung gestellt.
Am 30. Juni 1930 wurde verspätet die Straßenbahnlinie zur Ravensburg eröffnet, zu dem Zeitpunkt war das Projekt Wald-Potsdam bereits gescheitert. Am 6. Juli 1930 fand, wie wir bereits wissen, die feierliche Eröffnung der Ravensburg statt.
In der Vision des Wald-Potsdam wäre die Ravensburg mitten im Stadtgebiet gelegen gewesen, umgeben von Villen und Mietshäusern.
Das Bauvolumen der Ravensburg bestand aus einem zweigeschossigen Schießstandsgebäude, und dem gastronomischen Baukörper mit einer riesigen Festhalle und großer Terassenanlage sowie Parkplätzen. Die Projektierung übernahm der Potsdamer Architekt Heinrich Laurenz Dietz.
In der Vision des Wald-Potsdam wäre die Ravensburg mitten im Stadtgebiet gelegen gewesen, umgeben von Villen und Mietshäusern.
Das Bauvolumen der Ravensburg bestand aus einem zweigeschossigen Schießstandsgebäude, und dem gastronomischen Baukörper mit einer riesigen Festhalle und großer Terassenanlage sowie Parkplätzen. Die Projektierung übernahm der Potsdamer Architekt Heinrich Laurenz Dietz.
Der Gastronomiebereich war eindeutig überdimensioniert und die Lage war nicht annähernd so verkehrsgünstig als die des alten Schützenhauses. Daher gab es von Anfang an wirtschaftliche Schwierigkeiten, zusätzlich erschwerend kam die Verarmung der Bevölkerung während der Wirtschaftskrise hinzu. Die Insolvenz erfolgte bekanntlich 1937.
Was von der einst stolzen Ravensburg erhalten blieb, können wir am Weg zum Gildengelände betrachten.
Auf dem Gelände der Telekom ist das Schießstandsgebäude noch überwiegend original erhalten. Die Schießbahnen unserer Gilde befinden sich auf der Trasse der historischen Schießanlage. Damit können wir behaupten, der Potsdamer Schützenverein zu sein, welcher die Tradition der Ravensburg fortsetzt.
Der Baukörper der ehemaligen Gastronomie ist desolat und nur noch in Teilen vorhanden. Der Festsaal und einige weitere Gebäudeteile existieren nicht mehr.
Nach 1945 wurde das Gildengelände von der Deutschen Post und dem Nachfolger Telekom als Berufsschule genutzt.
Teile unseres heutigen Geländes wurden von der Gesellschaft für Sport und Technik, Sektion Sportschießen genutzt.
Teile unseres heutigen Geländes wurden von der Gesellschaft für Sport und Technik, Sektion Sportschießen genutzt.